ÖFB-Präsident Klaus Mitterdorfer tritt zurück!
Gestern um 11:59 AM
Klaus Mitterdorfer hat am Donnerstagabend seinen Rücktritt als ÖFB-Präsident erklärt! "Ich habe die Entscheidung getroffen, meine Funktion als Präsident des ÖFB mit sofortiger Wirkung zurückzulegen", heißt es in einer persönlichen Erklärung des Kärntners. Zuvor berichteten bereits die "Krone" sowie der "Kurier", dass Mitterdorfer noch vor der Präsidiumssitzung am Freitag das Handtuch wirft. Dort wollte Mitterdorfer die ehemalige ÖBB-Managerin Silvia Kaupa-Götzl als CEO installieren. Dafür hätte der nunmehrige Ex-Präsident unter den 13 stimmberechtigten Mitgliedern eine einfache Mehrheit gebraucht. Jedoch zeichnete sich bereits am Donnerstag ab, dass die nötigen sieben Stimmen nicht erzielt werden würden, weshalb Mitterdorfer vorzeitig die Konsequenzen zog. Seit Juli 2023 im Amt Der 59-Jährige trat die Funktion im Juli 2023 an, unter seiner Führung gab es den Spatenstich des neuen ÖFB-Campus in Wien-Aspern. Im Oktober erfolgte die Einigung zu einer Strukturreform im ÖFB, die unter anderem eine dreiköpfige Geschäftsführung mit einem CEO und je einem Geschäftsführer für die Bereiche Wirtschaft und Sport vorsah. Im Zuge dessen mussten Bernhard Neuhold, Geschäftsführer der ÖFB Wirtschaftsbetriebe GmbH, und ÖFB-Generalsekretär Thomas Hollerer gehen. Mit Neuholds Abschied sorgte Mitterdorfer allen voran bei Ralf Rangnick für Unmut, es entwickelte sich zunehmends ein Machtkampf zwischen den beiden. Während der ÖFB-Boss versuchte, sachlich zu bleiben, sparte der Teamchef zuletzt nicht mit teils heftiger Kritik am 59-Jährigen und hatte dabei die Unterstützung seiner Spieler. Mehrheit im Präsidium verloren Mitterdorfer sagt: "Angesichts der aktuellen Umstände war es aus meiner Sicht von höchster Priorität, im ÖFB sehr zeitnah für Klarheit und Ruhe in Form einer neuen hauptamtlichen Führung mit fundierten Managementqualitäten zu sorgen und die Aufgabe der raschen Weiterentwicklung mit viel Erfahrung und Know-how in Angriff zu nehmen." Die Mehrheit im Präsidium für diesen straffen Prozess sei in den letzten Tagen jedoch geschwunden. Der Ex-Präsident weiter: "Ich habe immer versucht, das große Ganze zu sehen, konstruktiv im Sinne des Fußballs zu agieren und gemäß meiner Werte verbindend zu wirken. Letzteres ist zuletzt nicht (mehr) gelungen und daher ist der Zeitpunkt gekommen, die Konsequenzen zu ziehen." Die gesamte persönliche Erklärung im Wortlaut: Liebe Fußballfamilie, ich habe die Entscheidung getroffen, meine Funktion als Präsident des ÖFB mit sofortiger Wirkung zurückzulegen. Angesichts der aktuellen Umstände war es aus meiner Sicht von höchster Priorität, im ÖFB sehr zeitnah für Klarheit und Ruhe in Form einer neuen hauptamtlichen Führung mit fundierten Managementqualitäten zu sorgen und die Aufgabe der raschen Weiterentwicklung mit viel Erfahrung und Know-how in Angriff zu nehmen. Die Mehrheit im Präsidium für diesen straffen Prozess ist in den letzten Tagen leider geschwunden. Ich habe immer versucht, das große Ganze zu sehen, konstruktiv im Sinne des Fußballs zu agieren und gemäß meiner Werte verbindend zu wirken. Letzteres ist zuletzt nicht (mehr) gelungen und daher ist der Zeitpunkt gekommen, die Konsequenzen zu ziehen. Ich habe immer betont, dass ich mich nicht verbiegen werde, und dazu stehe ich auch. Die persönlichen Diffamierungen und Anschuldigungen der letzten Wochen vor und besonders auch hinter den Kulissen haben nicht nur meine Familie und mich in meiner ehrenamtlich ausgeführten Funktion, sondern in der Gesamtheit auch den ÖFB stark belastet. Ich hoffe, dass einiges hinterlassen werden konnte, was den Fußball in Österreich nachhaltig stärkt, positiv verändert und weiterbringt. Es erfüllt mich mit Stolz, dass es gelungen ist, eine längst fällige Strukturreform einzuleiten und damit eine Modernisierung und Verschlankung der Strukturen des ÖFB zu erreichen. Ziel sind klare, professionelle und effiziente Entscheidungswege, die Weiterentwicklung des Präsidiums zu einem Aufsichtsrat sowie eine weitere Kompetenzverschiebung zum Hauptamt. Künftig sollen die hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des ÖFB und der Verbände mehr Entscheidungsbefugnisse erhalten. Das wohl größte Projekt des ÖFB in den letzten Jahrzehnten, der ÖFB Campus in Wien-Aspern, der nach großen Anstrengungen gemeinsam mit dem Bund und der Stadt Wien realisiert werden konnte, ist bereits in einer sehr fortgeschrittenen Bauphase und wird dem ÖFB und den Nationalteams eine gemeinsame und würdige Heimat bieten. Mein großer Dank gilt allen konstruktiven Kräften, die im Sinne des Fußballs in Österreich auf allen Ebenen und in allen Funktionen wirken. Insbesondere danke ich aus ganzem Herzen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des ÖFB, die in einer sehr herausfordernden Phase einen tollen Job machen und den ÖFB zusammenhalten. Ich hoffe sehr, dass es meinen Nachfolger:innen gelingt, dass die Sache selbst - nämlich der Fußballsport in allen seinen Facetten - wieder im Mittelpunkt der Arbeit und des Einsatzes stehen kann und wünsche dem gesamten ÖFB, den Nationalteams und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nur das Beste für die Zukunft. Mit sportlichen Grüßen Klaus Mitterdorfer