Hannovers Blackout nach Wiederanpfiff: "Zweite Halbzeit beginnt, wie sie nicht beginnen darf"

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Obwohl Hannover 96 nach zuletzt zwei Niederlagen am Stück endlich mal wieder einen Sieg einfahren wollte, musste man in der niedersächsischen Landeshauptstadt am Ende sogar über den einen erzielten Punkt noch glücklich sein. Ausschlaggebend dafür war unter anderem Christiansens übles Foul gegen Martel.

40 Minuten in Unterzahl

Die zehn Minuten nach dem Wiederanpfiff waren für die Roten beim 2:2 in Köln komplett zum Vergessen. Erst erzielte der Effzeh den Ausgleich und nur wenige Zeigerumdrehungen später flog Max Christiansen nach einem rüden Foul mit glatt Rot vom Platz. Dass die Niedersachsen trotz des zwischenzeitlichen Rückstands doch noch einen Punkt mit in die Heimat nehmen konnten, verdankten sie ihrem leidenschaftlichen Kampf, wie Spieler und Trainer nach der Partie unisono erklärten.

Trainer Stefan Leitl erklärte: "Die zweite Halbzeit beginnt dann, wie sie in Köln nicht beginnen darf: Du bekommst den Ausgleich und eine Rote Karte. Wir gehen dann auch noch in Rückstand, die Jungs müssen fighten und leiden, was sie fantastisch gemacht haben." Fast eine gesamte Halbzeit spielte seine Mannschaft bei den zuletzt vor allem defensiv sehr stabilen Kölnern mit einem Mann weniger, was den Punktgewinn für den Übungsleiter doppelt wertvoll machte: "Wir haben hier vierzig Minuten in Unterzahl gespielt. Das muss man herausstellen. Auch wenn der Ausgleich vielleicht ein bisschen glücklich ist, haben wir es uns aufgrund der ersten Halbzeit auf jeden Fall absolut verdient, einen Punkt mitzunehmen."

96 freut sich über glücklichen Punkt

Für Mittelfeldmann Enzo Leopold – der in Unterzahl noch ein paar mehr Kilometer als sonst schrubbte – war es auch die Mischung aus Kampf und Leidenschaft, die es 96 in der Schlussphase überhaupt ermöglichte, den doch eher glücklichen Ausgleich zu erzielen: "Gerade in Unterzahl kommt es noch mehr auf Kompaktheit an, man muss sich in die Zweikämpfe werfen, jeder muss noch mal mehr laufen. Das haben wir als Mannschaft gut umgesetzt und uns mit dem 2:2 belohnt – auch wenn es vielleicht glücklich war."

Nicht anders sah es Kapitän Ron-Robert Zieler, der ebenfalls den Platzverweis als Knackpunkt des Spiels identifiziert hatte: "Ein Sieg fühlt sich zwar nochmal anders an, aber aufgrund des Spielverlaufs mit der Roten Karte, die alles auf den Kopf gestellt hat, und der Tatsache, mit zehn Mann hinten liegend noch den Ausgleich zu machen, ist es ein verdienter Punkt." Das eigentliche Vorhaben – die Auswärtsbilanz etwas aufzupolieren (Hannover stand vor dem Spiel bei vier Auswärtspunkten, Anm. d. Red.) – gelang zwar nicht, dafür müssen die Punkte dann am Maschsee geholt werden: "Wir wollen unsere Auswärtsbilanz aufpolieren, damit können wir nicht zufrieden sein. Nächste Woche möchten wir auch zu Hause wieder dreifach punkten." Gegner ist dann am Samstag der SSV Ulm. Für Köln geht es am Sonntag zum Schlusslicht nach Regensburg.

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