Pilotprojekt: Schiedsrichter-Durchsagen in Stadien
01/27/2025 08:46 AM
Um die Transparenz der Schiedsrichter-Entscheidungen, insbesondere im Hinblick auf Eingriffe des VAR, zu erhöhen, testet die DFL ab dem kommenden Spieltag im Rahmen eines Pilotprojekts Schiedsrichter-Durchsagen in den Stadien.
In der 2. Liga bei Düsseldorf-Ulm
In insgesamt neun Stadien der Bundesliga und 2. Bundesliga werden die Schiedsrichter künftig ihre Entscheidungen in bestimmten Situationen auf dem Spielfeld via Stadionlautsprecher bekanntgeben. In der 2. Liga werden die Durchsagen am kommenden Wochenende bei der Partie zwischen Fortuna Düsseldorf und dem SSV Ulm 1846 (Samstag, 13 Uhr) getestet. Es wird das erste Spiel in Deutschland sein, in dem das Pilotprojekt zum Tragen kommt. Eine Durchsage wird der Unparteiische immer dann machen, wenn er zur Überprüfung einer Entscheidung am Monitor in der Review Area am Spielfeldrand war, oder wenn er eine Entscheidung auf Hinweis des Video-Assistenten ändert.
Die Durchsage erfolgt über das Mikrofon des Schiedsrichter-Headsets und wird über die Stadionlautsprecher zu hören sein. Dabei wird der Unparteiische die Zuschauer informieren, welche Spielszene überprüft wurde, zu welchem Ergebnis die Überprüfung geführt hat und wie die endgültige Entscheidung lautet. Die Bekanntgabe wird auch im TV zu hören sein. Neben Fortuna Düsseldorf nimmt mit der SpVgg Greuther Fürth noch ein weiterer Zweitligist an der Testphase teil.
Höhere Transparenz, mehr Verständnis
"Mit dieser Testphase wollen wir insbesondere die Transparenz bei Schiedsrichter-Entscheidungen weiter erhöhen und für mehr Verständnis bei den Fans sorgen", erklärt Ansgar Schwenken, DFL-Direktor Spielbetrieb & Fans. Die Fans im Stadien und vor dem TV sollen einen tieferen Einblick in die Entscheidungsfindung des Unparteiischen nach einer Intervention des Video-Assistenten erhalten.
Knut Kircher, Geschäftsführer DFB Schiri GmbH, ergänzt: "Trotz all der kontroversen Diskussionen um den Video-Assistenten wollen wir zusammen mit der DFL und deren Klubs weiter dazu beitragen, die Entscheidungen der Schiedsrichter im Stadion transparenter zu machen." Im Public Announcement sieht der DFB einen "ersten klaren Schritt zu mehr Aufklärung und haben mit unseren Unparteiischen die Abläufe gewissenhaft trainiert", so Kircher. "Deshalb sind wir zuversichtlich, dieses neue Vorgehen erfolgreich begleiten zu können, auch wenn es anfänglich ungewohnt sein wird." Die Testphase läuft bis zum Ende der Saison und umfasst insgesamt 67 Spiele in der Bundesliga und der 2. Liga. Anschließend soll das Projekt ausgewertet und entschieden werden, ob die Stadien-Durchsagen ab der Saison 2025/26 dauerhaft und bei allen Partien eingeführt werden-