Laura Freigang über Titel mit der SGE: „Ein bisschen träumen, darf man ja immer"

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Im vergangenen Dezember durften die Frauen von Eintracht Frankfurt sich erstmals über die Herbstmeisterschaft freuen. Damit soll aber noch lange nicht Schluss ein. Top-Stürmerin und Nationalspielerin Laura Freigang hat mit ihrer Eintracht einiges vor. Im Interview mit dem „hr-sport“ spricht die 26-Jährige, die mit dem Tattoo „069“ die Stadt Frankfurt sogar auf der Haut trägt, über die Klassenfahrt-Atmosphäre in der Mannschaft, die Entwicklung des Frauenfußballs und ihre Ziele mit der Eintracht.

„Ich bin sehr dankbar für die Sonne hier“, berichtet Laura Freigang. „Oft fahre ich über den Winter, irgendwo hin wo es warm ist. Das habe ich aber dieses Jahr nicht gemacht.“ Aktuell verweilt die 26-Jährige mit den Frauen der Frankfurter Eintracht im portugiesischen Lagos im Trainingslager. Neben den sommerlichen Temperaturen können sich die Adlerträgerinnen auch über die traumhafte Landschaft der Algarve freuen. „In guten Fußballmannschaften ist es immer irgendwo zwischen konzentrierten Arbeiten und Klassenfahrt. Wir haben die richtige Balance. Es hat natürlich Klassenfahrt-Feeling, wenn man zusammen in Zweier-Zimmern ist und zusammen am Pool liegt. Das finde ich aber super. Es wird aber trotzdem Gas gegeben, wenn wir auf den Platz kommen.“ Die Woche in Portugal ist nämlich nicht nur zur Entspannung gedacht, sondern wird viel mehr als intensive Vorbereitung auf die Rückrunde in der Frauen-Bundesliga genutzt. Etwas wofür sich die Damen viel vorgenommen haben: „Es war eine sehr gute Hinrunde, die Hoffnung macht auf mehr. Wir haben noch einige wichtige Spiele vor uns. Deshalb hoffe ich, dass noch einige Highlights dazu kommen“, freut sich Freigang.

FFC? „Wird schwierig“

Die gebürtige Kielerin machte ihre ersten fußballerischen Schritte beim FSV Oppenheim und Holstein Kiel. Nachdem sie sich bereits in den Junioren-Bundesligen einen Namen gemacht hatte, zog es sie zurück nach Rheinland-Pfalz zum TSV Schott Mainz, mit dem die Nationalspielerin als ungeschlagene Meisterin in die zweite Bundesliga aufstieg. Nach einem zweijährigen Intermezzo an der Pennsylvania State University landete Freigang schließlich beim FFC Frankfurt. Schon bevor ich beim FFC war, war ich großer Fan des Vereins. Dort haben viele große Namen gespielt. Ich habe mit meinem Papa am Laptop früher oft überlegt, wo ich den später mal spielen könnte. Beim FFC dachte ich: Wird schwierig eigentlich“, lacht die 34-fache Nationalspielerin. „Deswegen ist es auch verrückt, dass sich der Verein dann auch so verändert hat, dass sich unsere Wege gekreuzt haben. Jetzt bin ich total mit dem FFC früher und jetzt der Eintracht verwurzelt. Das ist eine total schöne Geschichte für mich, die ich so vorher niemals erwartet hätte. Aber es ist umso schöner.“ Anstatt der heute zwölf Festangestellten im sportlichen Bereich gab es damals nur zwei. Unter ihnen war auch damals schon Chefcoach Niko Arnautis, allerdings war er nicht in Vollzeit angestellt. „Der Frauenfußball im Allgemeinen hat sich professionalisiert. Wir haben andere Bedingungen, Möglichkeiten und eine andere Struktur. Das ist schön zu sehen und es war auch nötig, denn auf Dauer wäre es nicht anders gegangen. Der FFC hat eine lange Historie, auch als unabhängiger Frauenfußball-Verein, aber ich glaube, das wäre in der heutigen Zeit auch finanziell und leistungstechnisch nicht mehr tragbar. Der Verein hat sich auch schon verändert, als ich dort ankam, mit mehr jungen Spielerinnen.“ Zur Saison 2020/21 fusionierte der FFC mit der Eintracht, dabei wurden die erste und die zweite Mannschaft des 1. FFC in die Fußball AG der Eintracht integriert und treten seitdem unter dem Namen Eintracht Frankfurt an. „Über die letzten sechs Jahre haben wir eine richtige Entwicklung hingelegt, die glaube ich sehr positiv ist. Wir haben es geschafft die Veränderungen und Professionalisierungen der Eintracht gut umzusetzen. Trotzdem haben wir unser familiäres Umfeld beibehalten. Deswegen finde ich es sehr schön ein Teil davon zu sein.“

Am Boden bleiben, aber…

Aktuell befindet sich die SGE in der Frauen-Bundesliga auf dem ersten Platz. Laura Freigang ist mit elf Toren und vier Vorlagen erster in der Torschützenliste und Topscorerin in der Liga. „Es ist auf jeden Fall ein Ausdruck meiner persönlichen Weiterentwicklung und es ist schön für die harte Arbeit belohnt zu werden. Das gibt ein gutes Gefühl und Sicherheit“, schwärmt die 26-Jährige. Allerdings hebt sie bei alldem Erfolg nicht ab: „Ich kann es aber auch gut ein ordnen, weil es eben auch schon Phasen gab, in denen ich sehr viel gearbeitet habe und es eben nicht so aussah, wie es jetzt aussieht. Ich nehme es auf jeden Fall mit, es fühlt sich gut an und hoffentlich geht es so weiter.“ Der Mannschaft traut sie in diesem Jahr einiges zu: „Das ist auch kein Geheimnis. Wenn man als Herbstmeister in die Pause geht, darf man auch darüber nachdenken wie es denn am Ende der Saison aussehen könnte. Das haben wir auch auf jeden Fall ein bisschen im Hinterkopf. Ich habe aber auch schon oft gesagt, dass es dafür auch eine stabile und sehr gute Rückrunde braucht. Und da liegen noch viele Spiele und sehr starke Gegner vor uns. Wir bleiben am Boden, aber ein bisschen träumen darf man ja immer.“ Weiter geht es am 25. Januar mit einem Heimspiel gegen den FC Köln. Angesprochen auf die Ziele, die Laura Freigang noch mit der Eintracht hat, gibt es eine kurze und knappe Antwort: „Wir wollen gerne mit der Eintracht einen Titel gewinnen. Natürlich ist mittlerweile aber auch die Champions League jedes Jahr ein Ziel und wir haben absolut das Potenzial dafür.“

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